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Wie viel Pflege braucht ein Aussie?



Ich bekomme so oft zu hören:

"Wow, deine Hündin hat so weiches Fell! Und sie riecht so gut! Und so schöne Zähne hat sie auch. Gibst du ihr was bestimmtes? Wie oft bürstest du sie? Das erfordert sicher intensive Pflege, stimmt’s?" In diesem Beitrag erzähle ich dir wie viel Pflege Cassie wirklich braucht.

 

Der Australian Shepherd - Der Schönling unter den Hunden. Es wäre falsch zu behaupten, dass Australian Shepherds nicht durch ihr wunderschönes Aussehen begeistern und viele Herzen höher schlagen lassen. Sie sind wirklich faszinierende Wesen - außen wie innen.

Ich weiß eigentlich gar nicht warum, aber über den Pflegeaufwand eines Aussies scheint es ebenso viele Mythen zu geben wie über sein super anstrengendes und nicht handelbares Wesen und dessen Haltung. Bereits das 3. Suchergebnis auf Google hat mich zu einem Artikel gebracht in dem empfohlen wird das Fell eines Aussies 1x täglich zu bürsten und mind. 1x pro Woche Ohren, Zähne und Krallen zu kontrollieren und letztere bei Bedarf zu kürzen bzw. zu feilen.

Aber,… ist das denn wirklich notwendig?


Cassies Fell

Ob du’s glauben magst oder nicht - ich bin weit davon entfernt Cassie jeden Tag zu bürsten. Cassie wird ausschließlich gebürstet wenn sie im Fellwechsel ist und selbst dann mach ich das nicht 1x täglich. Bei unseren täglichen Kuschel- und Streicheleinheiten kommt auch so viel Fell mit raus. An manchen Tagen zelebrieren wir extra Entspannung mit bürsten, aber wie gesagt, das gehört nicht zu unserer täglichen Schönheitsroutine. Und dennoch ist ihr Fell das ganze Jahr über weich wie….hm… wie beschreibe ich das am besten… weich wie Seide. Ja genau, sie zu streicheln fühlt sich an als würde man Seide in der Hand halten. Und ach, wenn du das riechen könntest. Sie riecht so gut! Ich mein… ok… behauptet das nicht jeder über seinen Hund? Vielleicht. Aber eigentlich doch eher selten. Aber.. was ist denn nun unser Geheimnis?


Weder bekommt Cassie Ei noch bestimmte Öle oder sonstige Nahrungsergänzungsmittel verabreicht, welche ja für weiches, glänzendes Fell vielversprechend sein sollen. Das braucht Cassie nicht. Wenn du darauf achtest, dass dein Hund ein Futter bekommt welches alle notwendigen Nährstoffe abdeckt und er gut verträgt, dann ist alles zusätzliche irrelevant. Cassie verträgt ihr Futter sichtlich gut - wäre dem nicht so, würde ich das sofort merken - durch Cassies Futtermittelallergie sehe ich immer gleich, wenn sie etwas nicht verträgt und es ihr nicht gut tut. Das zeigt sich indem ihr Fell am Rücken stumpf wird, ihre Ohren einen Ausschlag bekommen und ihre Verdauung schlecht wird. Durch die Allergie merke ich sowas sehr schnell. Hätte sie diese nicht, würde es sich aber ebenso körperlich zeigen wenn ihr etwas nicht gut tut. Sowas zu bemerken setzt voraus, dass man seinen Hund kennt, auf ihn achtet und Veränderungen bewusst wahrnimmt.

Ich vermeide es ihr ständig Neues und unterschiedliches zum Essen anzubieten, unabhängig von ihrer Allergie. Das tut nicht nur der Verdauung nicht gut, sondern dem gesamten Erscheinungsbild. Damit sorge ich auch dafür, dass sie nicht immer und sofort in eine gewisse Erwartungshaltung fällt, sobald etwas Essbares in Greif- und Riechnähe ist. Schau dir dazu doch auch unser Video „Bettelnder Hund“ an. Mit einer solchen Einstellung sorge ich dafür, dass sie ein gesunder, ausgeglichener und zufriedener Hund ist. Das Thema Ernährung bringt uns zum nächsten Punkt


Cassies Zähne

Natürlich gibt es hier das Argument Veranlagung - wie bei allem anderen halt auch. Nehmen wir nur zB das Thema Kastration und die Risiken an Krebs zu erkranken. Aber, ist das wirklich so? Ich glaube ehrlich gesagt nicht, aber Fakt ist, dass Cassie wunderschöne gesunde Zähne hat und noch nie mit Zahnstein zu kämpfen hatte. Geputzt hab ich sie ihr noch nie. Auch ein Tierarzt hat das bei ihr noch nie getan. Das macht sie ganz allein - entweder mit ihrem heißgeliebten Holz (laut Cassie gibt’s das beste am Strand von Italien, welches dann gerne mit nach Hause genommen und überall verteilt wird) oder mit speziellen Kauartikeln, wie zB Rinderkopfhaut. Also etwas möglichst natürliches ohne jeglichen Zusatzstoffen oder gar chemischen Herstellungsvorgängen. Durch die feste Struktur solcher Artikel reinigt es beim Kauen und Abknabbern die Zähne gut und pflegt das Zahnfleisch. Und obendrein ist es auch eine nette und beruhigende Beschäftigung.


Cassies Krallen

Welche Empfehlung hat der anfangs erwähnte Artikel gegeben? Bei Bedarf 1x wöchentlich schneiden oder feilen!? Von was für Hunden sprechen wir hier? Ja, wir halten uns sehr viel in der Natur auf und bevorzugen natürlich immer den Waldweg, aber seien wir uns mal ehrlich - wo kommt man heutzutage denn nicht an asphaltierten Straßen vorbei? Eben… Cassie läuft bzw. feilt sich ihre Krallen ganz einfach selbst ab, indem wir uns auf asphaltierten Straßen bewegen. Ein bisschen laufen, ein bisschen spielen und so einfach und billig hat man die Maniküre erledigt. Oder heißts in dem Fall Pediküre? Naja, wie auch immer.


Duschen/Baden

Cassie liebt ja wirklich jedes Wetter: warm, windig, kalt, nass, gatschig. Das bedeutet natürlich auch von Zeit zu Zeit dreckige Pfoten und manchmal auch dreckiger Bauch. In den ganz extremen Fällen und wenn sich der Dreck nicht einfach durch Abtrocknen lösen lässt oder von selbst abfällt, heißt’s bei uns nach dem Heimkommen „ab in die Dusche“. Und zwar ohne jeglichem Zusatz. Einfach kühles, ganz minimal warmes Wasser welches sanft die Pfoten reinigt und Cassie ist wieder so gut wie neu. Dabei verzichten wir auf Hundeshampoo, da ich der Meinung bin, dass sie es einfach nicht braucht und es der natürlichen Schutzschicht der Haut wohl eher mehr schadet als nützt. Bei uns Menschen ist das ja nicht anders. Wenn jemand glaubt seinen Hund baden zu müssen damit er gut riecht oder toll aussieht, sollte den Fehler besser wo anders suchen, wie zB der Ernährung. Auch in einer Waschstraße für Hunde hat ein Hund nichts zu suchen und eine solche Geldmacherei sollte meiner Meinung nach verboten sein.


Fell schneiden

Dem Hund das Fell zu schneiden ist für mich persönlich ein absolutes No Go. Natürlich gibts Rassen bei denen ein regelmäßiger Haarschnitt notwendig ist, aber um diese gehts in diesem Video ja nicht. Der Hund reguliert durch den Fellwechsel ganz alleine seine Sommer und Winterfrisur. Es gibt keinen Grund sich da einzumischen, schon gar nicht aus optischen Gründen. Es gibt viele Menschen die mit dem Aussehen ihres Aussies Preise gewinnen und von Schönheitsausstellung zu Schönheitsausstellung reisen. Verrückt und für mich absolut unvorstellbar. Wobei ich mir sicher wäre, dass Cassie selbst ohne getrimmtem Haar und geputzten Zähnen die Nr 1 wäre ;)

Das einzige was ich bei Cassie 1x in der Wintersaison mache ist ihr zwischen den Pfotenballen die Haare zu kürzen, da sie sonst mit der Masse an Fell auf ihrem Fuß leichter dazu tendiert auszurutschen, wenn es nass und eisig ist. Und Schnee sammelt sich dann auf unseren Winterwanderungen auch nicht so viel darin an. Das hat bei uns also auch einen praktischen und keinen optischen Hintergrund.


Tägliche Routine

Umso natürlicher der Hund bleibt umso besser erkennst du auch wenn mal etwas nicht passt oder anders als sonst ist. Ich rieche es zB an Cassies Ohren wenn sie kränkelt oder läufig wird. Bei unseren täglichen Streicheleinheiten hat sich auch ganz automatisch eine eigene Routine entwickelt, bei der ich zwischendurch immer wieder alle Körperstellen kontrolliere. Die Augen, Zähne, Ohren, Pfoten, Bauch, Geschlechtsteil und natürlich auch ihr Fell, womit sich zB auch ein Zeck immer sehr schnell, meist bevor er zubeißt, entdecken lässt. Nebenbei ist das ein schönes Ritual und stärkt die Bindung.

Der Hund als Ganzes

Diese übertriebenen Pflegemythen - womit dir streng genommen ja auch wieder nur irgendwas verkauft werden will - finde ich extrem schade, denn irgendwie hab ich das Gefühl, dass den Menschen immer weniger bewusst ist, dass sowohl das äußere als auch das innere Erscheinungsbild Hand in Hand gehen. Der Körper und die Psyche eines Hundes bilden eine Einheit. Eine Einheit die untrennbar miteinander verbunden ist und in einer dauerhaften Wechselbeziehung zueinander steht. Und dies zeigt sich sowohl verhaltenstechnisch als auch körperlich. Natürlich spielt auch die Umwelt, in der der Hund lebt, eine große Rolle. Genauso wie es auch eine essenzielle Rolle spielt ob der Alltag eines Hundes durch eine gesunde Balance aus Ruhe und Auslastung besteht, oder ob der Hund vorwiegend Stress ausgesetzt ist. Genau wie bei uns Menschen wirkt sich auch bei unseren Hunden Stress extrem negativ auf das allgemeine Wohlbefinden aus. Physisch wie psychisch. Stress kann die Ursache vieler Verhaltensprobleme ebenso vieler Krankheiten sein. Seinem Hund ein glückliches und ausgeglichenes Leben an der Seite seines Menschen zu ermöglichen, muss als Hundeeltern die oberste Priorität haben. Und nicht ob ein Hund schön ist oder nicht. Denn es bringt dir nichts den schönsten Hund aus dem Wurf zu nehmen, nur damit du einen schönen Hund hast. Schön wird ein Hund dann, wenn du ihn glücklich machst und er gesund ist. Mir ist dabei vollkommen bewusst, das Schönheit etwas relatives ist und immer im Auge des Betrachters liegt. Aber ich denke du weißt worauf ich hinaus will. Für mich persönlich ist jeder Hund schön, der etwas positives und glückliches ausstrahlt. Wie bei Menschen. Die wirken auch gleich viel sympathischer und anziehender wenn es ihnen gut geht, sie ausgeglichen sind und eine positive Ausstrahlung haben.


Wie siehst du das und was dachtest du wie groß Cassies Pflegeaufwand ist? Erzähl es uns in den Kommentaren!




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