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Vertraust du deinem Hund?



Vertraust du deinem Hund? Das ist eine wichtige Frage die du dir selbst stellen solltest. Aber die noch viel wichtigere Frage ist: Kann dein Hund dir vertrauen?

 

Vertrauen. Was bedeutet das eigentlich? Für uns Menschen bedeutet es, dass man sich auf jemand anderen verlassen kann. Man ist von der Richtigkeit, den Handlungen und Aussagen einer Person überzeugt und dies wird in verschiedenen Situationen bewiesen. Vertrauen ist immer zukunftsbezogen. Es beinhaltet eine risikoreiche Vorleistung, denn in gewisser Weise ist es ein Kontrollverzicht, da man etwas in die Hand eines anderen legt. Wie wahrscheinlich jeder von uns weiß und schon selbst erfahren musste, kann das auch mal ganz schön nach hinten losgehen und zu Enttäuschungen führen. Das Risiko Enttäuschungen zu erleben, führt demnach immer zu persönlichen negativen Konsequenzen - aus diesem Grund ist Vertrauen nicht nur wertvoll, sondern auch ganz besonders rar. Jedem den du dein Vertrauen schenkst, gibst du die Macht dich zu verletzen, auch wenn du glaubst, dass er es nicht tut. Genauso kann dieses Risiko aber auch bedeuten, dass das Vertrauen wächst und sich ausweiten lässt. Wenn du also jemandem bei einer Sache vertraust und er dich nicht enttäuscht ist die Chance groß, dass du ihm bei einer anderen Sache auch vertrauen kannst. Mit dem Vertrauen wachsen auch die Möglichkeiten. In der Beziehung mit einem Hund kann man sich somit gemeinsam einen Rahmen schaffen, der einem extrem viel Freiheit und Handlungsmöglichkeiten bietet. Und genau das ist es, was sich so viele von euch im Zusammenleben mit ihrem Hund wünschen. Und es ist auch die Antwort auf viele Eurer Fragen. Wie zum Beispiel: Wie habe ich es geschafft, dass Cassie und ich ein solches Team wurden? Wie erreiche ich diese maximale Freiheit immer und überall ohne Leine gehen zu können? Wie hab ich es geschafft, dass sie sich in jeglicher Situation an mir orientiert? Und hab ich keine Angst ohne Leine? Die kurze Antwort ist: gegenseitiges Vertrauen. Vertrauen schafft Orientierung an dir. Aber wie baut man sowas auf? Wo fängt man an?


Freundschaft

Überleg dir mal was dich mit deinem besten Freund so zusammengeschweißt hat. …. Genau. Positive und schöne gemeinsame Erlebnisse und Erfahrungen. Mit unseren Hunden ist das nicht wirklich anders. Mein Partner und Cassie sind meine besten Freunde. Weil wir alles miteinander teilen, uns ergänzen, uns unterstützen, uns schätzen und liebevoll und respektvoll miteinander umgehen. Und zwar immer auf Augenhöhe. Uns war von Anfang an klar und wichtig, welche Rolle Cassie in unserem Leben spielen soll oder besser gesagt spielen darf. Nämlich die Rolle eines Freundes. In unserer Vorstellung war nie ein Hund an unserer Seite der unser Untertan ist und sich uns vollkommen zu unterwerfen hat. Viele Menschen wollen im Zusammenleben mit Hund den Status eines respektierten und akzeptierten Ranghöchsten einnehmen. Sie glauben, dass sie einen folgsamen, gut erzogenen Hund nur mit Strenge und Übungen zur Unterordnung bekommen und er ihnen sonst auf der Nase herumtanzt. Es mag ja vielleicht stimmen, dass man einen Hund mit einer derartigen Methode erziehen kann und perfektes Gehorsam damit erreicht. Allerdings ist das ein großer Unterschied zu dem was ihr bei Cassie und mir seht. Strenge sowie Unterordnung sorgt bei einem Hund hauptsächlich für Zwang und Angst. Er führt seine Kommandos perfekt aus, weil er weiß, dass er muss. Und nicht weil er gelernt hat es zu wollen. Wenn du ein solches Gespann beobachtest, wirst du relativ schnell einen deutlichen Unterschied erkennen. Du wirst sehen, dass etwas ganz wichtiges fehlt: Liebe und Freundschaft.

Cassie muss sich uns nicht unterordnen um uns zu respektieren. Sie respektiert uns auch so als Ranghöchster, zumal Hunde einen solchen Status ohnehin nicht anstreben. Das ist viel zu anstrengend und viel zu viel Verantwortung. Ich selbst gebe mir diesen Titel aber auch nicht gern, weil er so negativ behaftet ist. Ich sehe mich viel eher als die, die die Verantwortung trägt und dafür sorgen muss, dass es Cassie gut geht und sie ein funktionierender und respektvoller Teil unserer Gesellschaft ist. Ich habe sie so erzogen, dass sie sich von selbst zu verhalten weiß. Alle unsere Kommandos haben einen Sinn und tragen dazu bei, dass Cassie ein integrierter Teil unserer Gesellschaft sein kann. Ich achte immer darauf, dass wir andere nicht stören aber genauso achte ich auch darauf, dass uns andere nicht stören und wir aufgrund deren Fehlverhalten selbst keine negativen Erfahrungen machen. Cassie hat keine Angst, weder vor mir noch vor anderen, weil ich sie mit Respekt behandle und vor anderen beschütze. Das schafft Vertrauen.


Hundebegegnungen

Kontakt zwischen Hunden kann etwas sehr wertvolles und schönes sein. Allerdings müssen hierfür bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. Aufgezwungener Kontakt zu fremden Hunden ist für den Hund hauptsächlich mit Stress verbunden. Eine einzige negative Erfahrung reicht und dein Hund kann dadurch nicht nur ernsthafte körperliche Verletzungen erleiden, sondern auch psychische Schäden wie Angst oder Leinenaggression entstehen oft dadurch. Und genau das ist ein so wichtiger Punkt! Ich habe Cassie diesbezüglich noch nie enttäuscht. Ich lasse nicht zu, dass sie durch mein Handeln eine negative Erfahrung macht. Ebenso wenig lasse ich zu, dass sie durch das respektlose Verhalten manch anderer Hundebesitzer und dessen unkontrollierter und unerzogener Hunde eine negative Erfahrung macht. In unserem Video „Nein heißt Nein“ spreche ich ausführlich darüber welche Art von Begegnungen ich meine. Bei unerwünschten und unkontrollierten Hundebegegnungen beweise ich Cassie von Anfang an, dass ich sie schütze, dass ich jegliche Situation für uns kläre und sie mir dabei zu 100% vertrauen kann. Ich lasse nicht zu, dass ein fremder Hund ihr unerwünscht und ohne Ankündigung zu nahe kommt oder gar bedroht oder schlimmer noch, verletzt. Das hat dieser Hund ausschließlich mit mir zu klären, und nicht mit Cassie. Sobald ein Hund das Gefühl hat er muss sich selbst verteidigen, behaupten und fürchten, beginnt er sich von dir zu distanzieren. Er glaubt er muss sein eigenes Ding machen und selbst dafür sorgen, dass er geschützt wird. Und das ist auch ganz logisch und nachvollziehbar, denn er hat ja recht. Genau das führt dazu, dass sich in genau solchen Situation das Band zwischen Hund und Besitzer trennt, da der Hund gelernt hat, selbstständig handeln zu müssen.


Dieses Thema und viele andere behandeln wir auch ausführlich auf unserem Instagramkanal. Dort nehmen wir dich mit in unseren Alltag und sprechen oft über Hundebegegnungen. Darüber, wie wir mit bestimmten - unerwünschten - Begegnungen umgehen und mit welch einfachen Regeln im Alltag man dies verbessern kann. Falls du uns noch nicht folgst, ist jetzt der richtige Zeitpunkt - schau vorbei und werde Teil einer ganz wundervollen Community!


Konsequenz

Wer nicht gerne hört, dass man in der Hundeerziehung konsequent sein muss, so kann ich es auch gern anders formulieren: Keine Ausnahmen! Aber die Bedeutung bleibt gleich, denn daran führt kein Weg vorbei. Damit tust du nicht nur deinem Hund einen Gefallen sondern auch dir. Nur durch Konsequenz kannst du es schaffen deinem Hund zu zeigen, dass du ein verlässlicher Partner und Freund an seiner Seite bist. Bist du konsequent, so kannst du dies auch von deinem Hund erwarten. Das ist eigentlich ganz logisch und auch ziemlich einfach. Viele glauben, dass eine konsequente Erziehung Einschränkung bedeutet. Es klingt für manche furchtbar anstrengend: „Wie? Müssen wir wirklich vor JEDER Straße stehen bleiben? Auch wenn es für uns Menschen gar keine richtige Straße ist? Und auch wenn weit und breit kein Auto fährt?“… Ja. Musst du. Also vorausgesetzt du möchtest deinem Hund das Konzept von Straßen beibringen. Anders wird er es nicht verstehen und das Grundkommando „Straße“ ist essenziell um deinen Hund irgendwann ohne Leine laufen lassen zu können.


Regeln im Alltag

Feste Regeln und Grenzen im Alltag bilden die Basis um einen sicheren Rahmen zu schaffen. Einen Rahmen in dem sowohl du als auch dein Hund weiß wie er sich zu verhalten hat. Was erlaubt ist und was nicht. Was richtig und was falsch ist. Durch das konsequente einhalten von Regeln schaffst du dir und deinem Hund im Alltag einen Leitfaden der es euch ermöglichen wird, Vertrauen und Sicherheit aufzubauen und immer weiter zu stärken. Dadurch wird dein Hund lernen, dass er selbst keine Entscheidungen treffen muss. Er lernt, dass du in jeglicher Situation die richtige Antwort kennst und für alles andere gibt es eure festen Regeln und Grenzen. So wird sich auch Schritt für Schritt die Orientierung an dir festigen.

Rücksprache

Dass dein Hund durch feste Regeln im Alltag lernt selbst keine Entscheidungen zu treffen, führt auch dazu, dass er bei gewissen Dingen Rücksprache mit dir hält. Viele Hunde machen das von Beginn an eigentlich intuitiv, die meisten Menschen machen allerdings den Fehler und deuten dies falsch, bestätigen es nicht oder bekommen es gar nicht mit. Der Hund lernt dann logischerweise dass es keinen Sinn macht in gewissen Situationen den Blickkontakt zu ihrem Besitzer zu suchen und Antworten zu erwarten. Wenn man diese Kontaktaufnahme allerdings wahrnimmt und auch bestätigt, ist dies ein ziemlich wichtiger Faktor um die Kommunikation und Orientierung an dir zu festigen. Wenn Cassie zB ein wenig Zeit benötigt um einen geeigneten Platz für ihr großes Geschäft zu finden, so bittet sie mich hierbei manchmal mit Blicken um eine kurze Rückbestätigung, ganz auf die Art „Ja, das ist ein guter Platz.“ Oder „Ja, nimm dir alle Zeit der Welt. Ich achte inzwischen darauf, dass dich niemand dabei stört.“ - Das mag vielleicht komisch klingen, ist aber ein wichtiges Detail, dass deinem Hund in den verschiedensten Situationen zeigt, dass du ihn wahrnimmst und seine Kontaktaufnahme ernst nimmst.

Respekt

Durch unseren sicheren Rahmen in Form von Regeln und Grenzen habe ich Cassie auf spielerische und positive Art und Weise die Regeln und Normen unserer Gesellschaft beigebracht. Nicht nur, dass ich mit dieser Art der Erziehung Cassie gegenüber sehr respektvoll bin, viel mehr habe ich dadurch einen so respektvollen Hund an meiner Seite, von dem sich viele Zweibeiner so einiges abschauen könnten (und sollten). Das zeigt sich im Alltag in den verschiedensten Situationen und es überrascht mich selbst immer wieder was eigentlich alles möglich ist, wenn man seinem Hund beibringt ein funktionierender Teil unserer Gesellschaft zu sein.

Gemeinsam

Wenn du mit deinem Hund spazieren gehst, so tu ihm den Gefallen und lass dein Handy, deine Sorgen und alles was dich sonst noch so belastet, einfach mal zu Hause. Konzentrier dich zu 100% auf deinen Hund, eure Umgebung und erlebe eure gemeinsame Zeit auch wirklich gemeinsam. Beobachte deinen Hund. Lerne ihn in den verschiedensten Situationen kennen. Konzentriere dich auf seine Körpersprache und wie er mit dir kommuniziert. Wie er sich verhält, was ihm Angst macht und was er spannend findet. Mach aus dem Spaziergang ein gemeinsames Erlebnis. Die Zeit die du mit deinem Hund verbringst sollte für ihn das kostbarste auf der Welt sein. Er hat sich das Leben bei dir nicht ausgesucht - das warst ganz allein du. Behandle ihn auch dementsprechend denn er schuldet dir nichts. Trotzdem ist er das dankbarste Wesen das ich kenne. Sei sein Freund und geh mit ihm gemeinsam die Welt entdecken. Das ist der Beginn einer wunderbaren und einzigartigen Freundschaft. Und genau hier entsteht auch die Basis eures gegenseitigen Vertrauens. Vertrauen ist also die Kombination aus so vielem. Und vor allem braucht es Zeit. Gemeinsame Zeit.


Wie ist das bei dir? Vertraust du deinem Hund? Und kann er dir vertrauen? Erzähl uns davon in den Kommentaren!



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