Urlaub mit Hund im Süden - Leishmaniose, Herzwurm & Co.
Italien, Kroatien, Griechenland, Spanien, .. Sommer, Sonne, Strand und Meer. Was gibt’s Schöneres? Vor allem wenn man dabei seinen Hund an seiner Seite hat. Aber so schön die gemeinsame Zeit im Süden auch ist, so gefährlich kann sie auch sein. Gerade wenn man mit seinem Hund in den Urlaub im Süden fährt gibt es neben vielen gefährlichen Zeckenarten durch die Sandmücke und Stechmücke noch mehr potenzielle Gefahren. Gefahren, die im schlimmsten Fall sogar tödlich enden können.
SANDMÜCKEN (Sandfliegen)
Sandmücken sind klein, ihr Stich kann aber sowohl für Hund als auch für Mensch lebensbedrohliche Folgen haben, denn sie können Parasiten - sogenannte Leishmanien - übertragen.
Sandmücken, auch Sandfliegen genannt, sind vor allem in Südeuropa, Mittel- und Südamerika und dem nahen Osten verbreitet. Vor allem was Urlaub im Mittelmeerraum betrifft ist für uns und unsere Hunde höchste Vorsicht geboten. Sie sind nachtaktive Insekten, halten sich tagsüber in kühlen, feuchten Verstecken auf und suchen vor allem an warmen, windstillen und feuchten Abenden nach geeigneten Wirten.
LEISHMANIOSE
Leishmaniose entwickelt sich schleichend. Infiziert sich ein Hund an Leishmaniose so können sich erste Symptome sowohl Monate als auch noch Jahre später zeigen, die Entwicklung der Krankheit dauert jedenfalls mindestens 1-3 Monate. Die häufigsten Symptome sind schuppige Haut verbunden mit Entzündungen und kahlen Stellen an Augen und Ohren. Gewichtsverlust sowie Lethargie können ebenfalls Anzeichen einer Erkrankung sein. Es können sich ebenso an Fußballen und Nase Verkrustungen und Risse bilden, auch die Krallen können Veränderungen aufweisen. Im weiteren Verlauf der Krankheit kann es zu chronischen Nierenentzündungen und Arthritis, Geschwüren auf Haut und Schleimhäuten und weiteren Entzündungen kommen.
Die Leishmaniose ist eine unheilbare Krankheit und kann im schlimmsten Fall tödlich enden. Durch bestimmte Medikamente können die Symptome gelindert werden und die Krankheit in irgendeiner Weise unter Kontrolle gehalten werden. Der Parasit bleibt jedoch leider für den Rest des Lebens im Körper des Hundes vorhanden. Sobald der Hund etwaige Symptome zeigt bzw. man das Gefühl hat, dass etwas nicht stimmt, sollte man umgehend den Tierarzt aufsuchen.
Das wichtigste ist also, dass der Hund gar nicht erst von einer Sandmücke gestochen wird und man ihm diese gefährlichen Tiere durch einen geeigneten Schutz wortwörtlich vom Hals hält. Des Weiteren sollte man unbedingt beachten, den Hund in der Dämmerung nicht ins Freie zu lassen (außer für ein kurzes Gassi), da die Sandmücken zu dieser Zeit am aktivsten sind. Aber nicht nur Sandmücken sind gefährliche Urlaubsbekanntschaften!
STECHMÜCKEN
Auch vor Stechmücken sollte man sich extrem in Acht nehmen. Sie werden auch Moskitos oder in Österreich Gelsen genannt. Sie sind nicht nur ein Graus für uns Menschen sondern können vor allem in Süd- und Osteuropa auch für Hunde eine sehr große Gefahr darstellen da sie verschiedene Wurmlarven, wie zB den Herzwurm, übertragen können.
HERZWURM
Es klingt so furchtbar wie es ist. Die Stechmücke kann durch einen einzigen Stich winzig kleine Larven übertragen, diese wandern durch den Körper des Hundes und siedeln sich in größeren Blutgefäßen wie Herz und Lunge an. Dort können sie auf bis zu 30cm heranwachsen. Weder Stechmücken noch die Erkrankung an einem Herzwurm dürfen unterschätzt werden denn sie kann zum Tod führen.
Symptome, dass dein Hund von einem Herzwurm befallen ist wären wenn seine Leistungsbereitschaft abnimmt und er oft hustet. Das gefährliche an einer Behandlung ist, dass dabei unter anderem Gefäßverstopfungen- oder schäden ausgelöst werden können.
Sowohl bei der Leishmaniose als auch beim Herzwurm gilt: Vorsorge ist die beste Nachsorge.
WIE KANN ICH MEINEN HUND SCHÜTZEN?
Zum Glück gibt es mittlerweile eine große Auswahl an Schutzmitteln die sowohl gegen Zecken als auch gegen Sand- und Stechmücken wirken. Also quasi ein Rundum-Paket, welches vor allem für die, die sich auch gerne mal im Süden Europas aufhalten sehr interessant ist. Das ist aber nicht nur für Reisende spannend, denn durch den Klimawandel siedeln sich viele der gefürchteten Insekten samt den übertragbaren Krankheiten auch bereits in immer nördlicheren Gebieten an. Die Gefahren verlagern sich also Schritt für Schritt und müssen unbedingt ernst genommen werden.
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten seinen Hund vor Zecken und Mücken zu schützen. Die Menge an Angeboten und Ideen sind breit gefächert und jeder muss hierbei für sich selbst und vor allem für seinen Hund das richtige finden. Nicht jeder Hund verträgt dasselbe und während für den einen Hund ein bestimmtes Produkt gut funktioniert, heißt das nicht, dass das bei einem anderen Hund auch der Fall ist.
Daher möchte ich in diesem Artikel keine spezifische Empfehlung für ein bestimmtes Produkt aussprechen sondern lediglich die verschiedenen Möglichkeiten aufzählen und dazu anregen sich mit seinem Hund so zu beschäftigen, um das für ihn richtige zu finden.
Da es sich bei den meisten Produkten doch um extreme Gifte handelt, finde ich es wichtig sich über Vor- und Nachteile sowie mögliche Nebenwirkungen zu informieren und nicht kopflos irgendwas zu geben nur weil das der Nachbar auch so macht.
Ich persönlich bin kein Fan von diesen Produkten, weiß aber leider auch, dass keine natürliche Alternative zuverlässig schützt. Und da das gesundheitliche Risiko vor allem im Süden sowohl für Hund als auch für Mensch viel höher ist, spricht leider doch sehr viel dafür zu chemischen Mitteln zu greifen.
Dabei muss einem unbedingt klar sein, dass mit häufigerer Anwendung auch das Risiko möglicher (langfristiger) Nebenwirkungen steigt.
Grundsätzlich gibt es 3 verschiedene Formen um den Hund das Schutzmittel zu verabreichen:
Als Spot-On, Halsband oder als orales Ektoparasitika (=Tablette)
Sowohl die Inhaltsstoffe eines Spot-On als auch eines Halsbandes haben einen repellierenden Effekt, während eine Tablette über die Blutbahn wirkt und somit ein nicht repellierendes Produkt ist. Was genau ist aber der Unterschied zwischen repellierend und nicht repellierend? Und ist das überhaupt wichtig zu wissen?
Oh ja, auf jeden Fall!
REPELLIEREND
Repellierend bedeutet, dass die Zecke gar nicht erst zubeißt bzw. die Mücke gar nicht erst sticht. Darüber hinaus haben die meisten Präparate auch eine abtötende Wirkung. Das heißt der Parasit entfernt sich nicht nur freiwillig wieder vom Hund sondern stirbt dabei auch und ist somit auch keine potenzielle Gefahr mehr. Weder für dich noch für deinen Hund oder andere Tiere und Menschen.
Repellierende Präparate wirken nur oberflächlich und nicht systemisch. Sie kommen also nicht in den Blutkreislauf und dringen auch nicht in den Stoffwechsel des Hundes ein. Der Wirkstoff verteilt sich über die erste Hautschicht (Epidermis) und den Talgdrüsen. Diese Präparate kommen zur äußerlichen Anwendung als Spot-On oder als Halsband.
Die meisten repellierenden Präparate gelten bei korrekter Anwendung und Wartezeit laut Hersteller als wasserfest. Das bedeutet, dass sie ihre Wirkung auch nach einem Bad im Meer oder See nicht verlieren. Das ist vor allem im Sommer bzw. für den gemeinsamen Urlaub im Süden natürlich besonders wichtig zu beachten. Dabei kommt es aber sicher auf die Häufigkeit an, vor allem wenn der Hund mittels Spot-On geschützt wird und sich mit jedem Bad im Meer oder See ein bisschen was von dem Mittel abwäscht.
Bei einem Halsband wiederum hat man die Möglichkeit es vor dem Schwimmen abzunehmen und danach wieder draufzugeben um somit eine möglichst lange Wirkung zu haben. Darüber hinaus verhindert man dadurch, dass die chemischen Inhaltsstoffe sich negativ auf unser Ökosystem auswirken.
Ganz klarer Vorteil ist die Möglichkeit die man hat, falls der Hund das Mittel aus irgendeinem Grund nicht verträgt: Gründlich abwaschen bzw. das Halsband abnehmen. Dies ist bei einer Tablette nicht möglich, denn diese dringt in den Blutkreislauf und Stoffwechsel des Hundes ein.
NICHT REPELLIEREND
Ist ein Präparat nicht repellierend so bedeutet das, dass das Insekt zubeißt/sticht und eine gewisse Zeit nach dem Hautkontakt stirbt. Je nach Produkt kann das bei einer Zecke auch mal 24-48 Stunden dauern. Somit wird die Übertragung von sogenannten Vektor-Krankheiten vom Parasiten auf das Wirtstier nicht in jedem Fall zuverlässig verhindert. Die Babesiose ist zum Beispiel eine Krankheit die langsam übertragen wird - in 24-48 Stunden ist es fraglich ob zuerst die Zecke stirbt oder die Infektion stattfindet.
Vor allem aber beim Stich einer Sandmücke oder Stechmücke hat der Hund von einem nicht repellierenden Mittel nicht sonderlich viel, denn hier passiert die Übertragung der Krankheiten (Leishmaniose, Herzwurm) binnen Sekunden. Somit fällt ein nicht repellierendes Mittel in Bezug auf Sandmücke und Stechmücke schon mal weg.
Bleibt also eigentlich nur noch ein Spot-On oder ein Halsband.
SCHUTZMITTEL
Ich habe für euch verschiedene Präparate rausgesucht die vor Zecken, Flöhen, Sandmücken und Stechmücken schützen.
Ein chemisches Spot-On welches sowohl repellierend als auch abtötend wirkt, wäre das Frontline TRI-ACT. Es tötet sowohl Zecken als auch Flöhe ab. Darüber hinaus repelliert und tötet es Sandmücken sowie Stechmücken. Die Wirkungsdauer unterscheidet sich zwischen repellierend und abtötend und beträgt zwischen 3-5 Wochen. Genauere Details findest du in der Produktbeschreibung. Hier kannst du es kaufen. Achte darauf die richtige Gewichtsklasse zu wählen.
Ein weiteres chemisches Spot-On mit sowohl repellierender als auch abtötender Wirkung ist das Advantix Spot-On. Auch das schützt sowohl vor Zecken und Flöhen als auch vor Sandmücken und Stechmücken. Hier kannst du es kaufen.
Wer seinem Hund den nötigen Schutz lieber in Form eines Halsbandes geben möchte, der kann es mit dem Scalibor Halsband probieren. Das Halsband gibt es in zwei verschiedenen Größen und wirkt sowohl repellierend als auch abtötend gegen Zecken, Flöhe, Sandmücken und Stechmücken.
Ein natürliches Präparat gegen Sandmücken und Stechmücken zu finden ist gar nicht so einfach bzw. ist die Auswahl sehr begrenzt. Das Spot’n Go Spot-On verspricht jedoch ausschließlich mit natürlichen Wirkstoffen auch die gemeine Sandmücke und Stechmücke vom Hund fernzuhalten. Im Gegensatz zu den oben genannten Produkten wirkt dieses Produkt nur repellierend, nicht abtötend. Hier kannst du es kaufen.
Bitte achte darauf, dass du solche Präparate verantwortungsbewusst nutzt und du dich im Vorhinein über etwaige Nebenwirkungen informierst. Achte auch ganz besonders darauf wie dein Hund das Präparat verträgt und wie er sich verhält. Bei Fragen, Unsicherheiten oder Auffälligkeiten kontaktiere bitte den Tierarzt deines Vertrauens.
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