Nein heißt Nein - Unkontrollierte Hundebegegnungen
Nein heißt Nein. Hunde verstehen das ziemlich schnell. Aber Menschen? Die nicht.
Es gibt so viele Menschen die es nicht für notwendig halten ihre Hunde korrekt zu erziehen und obendrein nicht akzeptieren wenn man keinen Kontakt mit ihren Hunden will. Am Ende schimpfen sie dich womöglich auch noch für deinen höflichen Wunsch.
Wie kann man anderen Hundebesitzern gegenüber nur so sein? So respektlos und so ignorant, obwohl man selbst der ist, der etwas falsch macht. Aber vielen Menschen ist das ja nicht einmal klar.
Ist dir nicht alles egal und bist du dir deiner Verantwortung bewusst, so machst du dich leider angreifbar.
Das Thema ist nicht neu und Grundregeln bei Hundebegegnungen sollten eigentlich allen bekannt sein. Und selbst wenn einem das nicht bekannt ist, so sollte man doch wenigstens so viel Respekt besitzen um ein „Nein“ eines anderen zu akzeptieren. Ohne Wenn und Aber. Alles andere ist nicht zu rechtfertigen, da es sich dabei um gesellschaftliche Grundregeln handelt die Allen bekannt sind.
Die Gesellschaftlichen Regeln sind auch nicht das Problem, sondern der Stellenwert den wir Tieren geben. Es ist so wichtig, dass wir Menschen unsere Einstellung gegenüber Tieren ändern. Nicht nur was den Fleischkonsum und die Haltung betrifft sondern vor allem was unsere Einstellung ihnen gegenüber betrifft. Nur wenn wir unsere Sicht ändern können wir erkennen was wirklich in ihnen steckt. Das beginnt bei der Kommunikation, wie wir sie behandeln, was wir von ihnen denken, was wir von ihnen erwarten und was wir ihnen zutrauen. Genauso aber auch was wir ihnen zumuten, ob wir uns über ihre Bedürfnisse im Klaren sind und ob wir diese erfüllen oder nicht. Bedürfnisse beginnen bereits bei der ganz persönlichen Individualdistanz und dem Recht auf Privatsphäre. Möchte ein Hund oder sein Mensch keinen Kontakt, so gilt es dies zu akzeptieren und zu respektieren.
Nein heißt Nein. Punkt.
Es wäre so einfach. Obwohl sich eigentlich jeder Mensch über die gesellschaftlichen Grundregeln im Klaren sein sollte, wird mir auf unseren Social Media Kanälen beinahe täglich von erschreckenden Vorfällen berichtet.
Wir sind weit davon entfernt, dass sich das Problem Unkontrollierter Hundebegegnungen in unserer Gesellschaft bessert. Ganz im Gegenteil sogar. Denn es werden Tag für Tag mehr Hunde und die vorhandenen Freiflächen schrumpfen immer weiter, sodass Begegnungen immer unausweichlicher werden. Je mehr man sich mit seinem Hund beschäftigt, desto bewusster wird einem wie wichtig es ist, dass man unkontrollierte Hundebegegnungen nicht zulässt. Unsere persönlichen Spaziergänge sind deshalb zu 90% ein Spießrutenlauf. Eventuell kommt dir das selbst bekannt vor. Ich hab mich ja eigentlich schon damit abgefunden, dass wir nicht einfach drauf los marschieren können und dort hingehen können wo es uns gut gefällt. Ha, nein, schön wärs. Wir gehen dort wo die Luft rein ist. Demnach entstehen unsere Wege durch Ausweichmanöver. Auch wenn das bedeutet, dass alles doppelt so lange dauert. Dabei sind wir ständig aufmerksam und immer auf der Hut. Das klingt dramatisch. Und das ist es irgendwie auch. Wir kümmern uns nicht nur darum mit Cassie in Kontakt zu bleiben, immer alles im Überblick zu haben und unsere eigenen Regeln einzuhalten - wir sind auch durchgehend damit beschäftigt überall - links, rechts, vorne, hinten - die Lage abzuchecken um Cassie zu schützen. Und trotzdem passiert es immer wieder: Plötzlich kommt ein unangeleinter und unkontrollierter Hund von hinten oder seitlich um die Ecke geschossen und zielt sofort auf Cassie los. Und es ist IMMER dasselbe Spiel. Sobald ich einen anderen Hund sehe und keine Möglichkeit mehr habe entsprechend auszuweichen indem ich die Straßenseite wechsle, hole ich Cassie zu mir an die Seite und rufe dem Hundebesitzer rüber: „Nehmen Sie Ihren Hund an die Leine!“. Dies wird in 99% der Fälle vollkommen ignoriert oder zusätzlich noch blöd kommentiert. Interessanterweise gibt es hier ein paar weit verbreitete Standardphrasen.
„DER TUT NIX!“ Ein Satz bei dem alle Alarmglocken läuten müssen. Dabei ist es vollkommen egal ob der was tut oder nicht. Denn das er nichts tut sollte sowieso eine Grundvoraussetzung sein. Aber in dem Moment in dem ein fremder Hund ungefragt, ungewollt und unkontrolliert zu deinem Hund kommt, tut er nicht nix, denn er überschreitet bereits eine persönliche Grenze. Das allein ist schon Grund genug um keinen weiteren Kontakt zu dulden.
Wie und warum du deinen Hund vor ungewollten und unkontrollierten Begegnungen schützen solltest, was uns in diesen Situationen die Körpersprache der Hunde verrät und wie du korrekt damit umgehst, erkläre ich dir in unserem eBook "Der tut nix! Hundebegegnungen meistern".
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