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Lange Autofahrten mit Hund



Wir lieben es zu reisen. Neue Orte zu entdecken und aus dem Alltag auszubrechen. Ich bin immer wieder aufs Neue erstaunt wie schön die Welt abseits von Wien ist. Das wurde mir auf unserer letzten Reise ganz besonders bewusst. Wir sind durch Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina sowie Montenegro gereist und sind an den wundervollsten Plätzen gelandet. Wie hier zum Beispiel - irgendwo in Senj in Kroatien haben wir diesen magischen Ort ganz zufällig entdeckt und uns sofort verliebt. Überall grün, weit und breit keine Menschen, Blick aufs Meer und absolute Stille (mit Ausnahme der Natur die uns manchmal so viel zu erzählen hat).




Cassie liebt das Reisen auch. Wir verbringen mit Ausnahme der Autofahrten den ganzen Tag an der frischen Luft, entdecken neue Umgebungen und kühlen uns im Meer ab. Und was gibt es schöneres als im Meer zu schwimmen?



Mein Hund soll glücklich sein

Ich sehe es als meine Verantwortung Cassie ein spannendes und erfülltes Leben zu ermöglichen. Ich will sie glücklich machen und das setzt voraus, dass ich es bin. Manch einer würde sagen, dass ich meine Vorstellung eines erfüllten Lebens auf Cassie umlege und sie das eigentlich gar nicht braucht. Kann sein, aber wenn es mich glücklich, zufrieden und ausgeglichen macht, dann wirkt sich das auch auf Cassie aus. Denn ein Hund spürt wie es dir geht. Vergiss das nicht! Bin ich gestresst ist es Cassie auch und ebenso ist Cassie entspannt wenn ich es bin. Demnach ist es nicht die Vorstellung die ich auf sie übertrage sondern mein Befinden. Das zu verstehen ist sehr wichtig.


Die einzige Konstante

Reisen bedeutet immer viel Neues. Neue Gerüche, neue Geräusche, neue Umgebungen. Und auch das Auto per se ist vielen Hunden ungeheuer, macht es doch ständig irgendwelche Geräusche, wackelt und wechselt ununterbrochen die Richtung. Die einzige Konstante ist die Familie, das Rudel, die Räuberbande.



Darum ist es umso wichtiger, dass diese Konstante Sicherheit ausstrahlt. Und genauso wichtig ist, dass man die Eindrücke miteinander teilt indem man sie gemeinsam erlebt. Dass man den Hund wahrnimmt, ihn in die Erlebnisse aktiv einbaut und ihm zeigt, dass das Neue was positives ist und nichts vor dem er Angst haben muss.



Art zu Reisen

Hat man einen Hund an seiner Seite muss man sich einen anderen Weg zu reisen überlegen. Mir bleiben noch Auto, Zug oder Schiff. Denn ich fliege bestimmt nicht mit einem Flugzeug wenn das bedeutet, dass Cassie in den Frachtraum gesperrt und sediert wird. Das würde ich ihr niemals antun. Und alleine zurück lassen ist auch keine Option. Darum sind wir ausschließlich mit dem Camper unterwegs. Aber nicht nur deshalb - es macht uns natürlich auch Spaß, ziemlichen Spaß sogar. Anders könnte ich es mir gar nicht mehr vorstellen. Und das will ich ehrlich gesagt auch gar nicht. Die Art wie wir reisen bietet uns so viele Möglichkeiten. Es macht uns in vielerlei Hinsicht frei und unabhängig und wir kommen fast überall hin. Meist ganz weit abseits von all dem touristischen Trubel.



Atmosphäre

Die richtige Atmosphäre im Auto ist wichtig. Denn der Hund muss sich wohlfühlen und so gut es geht entspannen können. Viele Leute verwenden einen Käfig oder eine Box. Entgegen dem ersten Eindruck kann eine Box - wenn sie richtig angelernt wurde - ein sicherer Ort für einen Hund sein. Manche argumentieren, dass der Hund bei einem Unfall nicht aus dem Auto geschleudert werden kann oder er nach einem Unfall nicht auf die Straße läuft. Diese Argumente sind zwar nachvollziehbar aber ich bin trotzdem gegen eine Box, da der Hund auch anders sicher transportiert werden kann. Cassie sitzt daher auf der Rückbank vom Auto. So habe ich auch die Möglichkeit immer kontrollieren zu können wie es ihr geht, wie das Klima ist und ob sie etwas braucht. Im Kofferraum wäre das zum Beispiel nicht möglich.

Wir haben ihr auf der Rückbank eine Plattform gebaut die den Zwischenraum zum Vordersitz verschließt damit sie bei einer stärkeren Bremsung nicht hineinfällt und sich verletzt, sondern schlimmstenfalls gegen den Vordersitz knallt - aber hoffen wir mal, dass nie was schlimmeres passiert.

Während der Fahrt achte ich immer darauf, dass Cassie liegt oder zumindest sitzt. Stehen während der Fahrt ist nicht erlaubt. Sie hat eine weiche nicht warme Decke die sie sonst Zuhause verwendet. Durch den bekannten Geruch fühlt es sich für sie vertrauter und heimeliger an. Für den Sommer haben wir uns eine Kühldecke gekauft - das funktioniert wirklich gut und Cassie mag es draufzuliegen. Man muss aber auch dazu sagen, dass wir keine Klimaanlage im Auto haben.



Ansonsten kann man auch mit einem feuchten Handtuch für Abkühlung sorgen. Aber Achtung, die Abkühlung muss immer von unten passieren und der Hund darf niemals damit zugedeckt werden, da ansonsten ganz schnell Stauwärme entsteht. Die zwei hinteren Seitenfenstern lassen wir im Sommer auch immer geöffnet damit die Luft gut zirkuliert.


Ans Auto gewöhnen

Wenn dein Hund das Auto noch nicht kennt oder Probleme mit dem Autofahren hat musst du es unbedingt positiv verknüpfen. Dabei ist meist die allererste Fahrt entscheidend. Der Hund darf keine Angst haben und muss sich darauf freuen können, weil er weiß, dass es zum Beispiel zu einem schönen Spaziergang geht oder er etwas gutes bekommt. Keinesfalls sollte er es mit etwas negativem verknüpfen, denn dann könnte das Autofahren zu einer echten Tortur werden. Der Hund ist gestresst und hat Angst. Und das ist nicht nur für dich anstrengend sondern vor allem für den Hund.



Es gibt natürlich auch Hunde die das Autofahren nicht vertragen und denen dabei schlecht wird. Von denen rede ich in diesem Beitrag aber nicht.


Bedürfnisse

Ganz besonders wichtig ist, dass man auf die Bedürfnisse des Hundes achtet. Denn Autofahren bedeutet extrem viel Stress auch wenn man erst einmal denken würde, dass der Hund ja beim Autofahren eigentlich nichts tut. Aber das stimmt nicht, denn er muss dabei so vieles verarbeiten was für uns vielleicht selbstverständlich ist. Durch die vielen Geräusche kann er schwer abschalten und bleibt die meiste Zeit aufmerksam. Denn er will ja auch nichts verpassen. Dazu kommt die Unsicherheit was denn als Nächstes passiert. Und bei jeder Ampel könnte man ja eigentlich auch schon am Ziel sein. Unterschätze das also nicht. Und sollte die Fahrt doch einmal länger sein, weil es nicht anders geht, achte immer darauf genügend Pausen zu machen für Gassi, Frischluft, Beine vertreten und vor allem auch trinken. Denn das Klima im Auto ist für unsere Hunde mitunter auch nicht das beste. Vor allem wenn der Hund im Kofferraum ist und dann womöglich auch noch in einer Box, darf man die Temperaturen nicht unterschätzen. Kofferräume sind oft anders reguliert als der Fahrerraum und in Boxen wird es noch einmal um einiges heißer weil sich die Wärme anstaut und die Luft schlechter zirkuliert.


Ruhe und Entspannung

Wir bleiben oft stehen und fahren selten lange Strecken. Nicht nur weil das für uns weniger Stress bedeutet sondern vor allem weil es auch für Cassie weniger Stress bedeutet. Reisen heißt nicht nur Abenteuer sondern vor allem auch entspannen. Vergiss nicht, so wie du es deinem Hund vormachst überträgst du es auch auf ihn.



Also, alles ruhig und entspannt. Das ist nicht nur besser fürs Wohlbefinden sondern dadurch sehen wir auch so viel mehr von der Welt. Und Cassie kann es so auch genießen. Denn nur ein entspannter und ausgeruhter Hund kann zu 100% aufmerksam sein und es fällt ihm viel leichter bekannte Regeln an die neuen Umgebungen zu adaptieren. Schau dir dazu auch unser Video „Gestresster Hund - warum Ruhe so wichtig ist“ an.


Wo geht eure nächste gemeinsame Reise hin? Erzähl uns davon in den Kommentaren und lass uns ebenfalls an eurer Reise teilhaben!



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