Mit dem Hund in die Hundezone? Nein, danke!
Mit dem Hund in die Hundezone? - grundsätzlich ist das eine nette Idee, aber nein danke, so nicht. Wäre jeder Hund erzogen, bräuchte es diese Orte nicht.
Die Grundidee einer Hundezone war mit Sicherheit mal eine ganz spannende: Hunde können sich in einem abgesperrten Bereich, der eigens zur Verfügung gestellt wird, austoben. Es gibt Verhaltensregeln und keine Gefahr, dass einer von ihnen wegläuft. Also quasi ein großer, eingezäunter Garten in dem es Spielgefährten für den Hund gibt. Obendrauf gibt es auch noch andere Hundebesitzer mit denen man sich austauschen kann. Und in dicht bebauten Gebieten sind sie überhaupt der einzige Ort an dem sich Hunde auslaufen können und dürfen. Die Theorie klingt ja ganz gut aber leider ist die Praxis eine andere.
Praxis In Hundezonen treffen unterschiedlichste Hundebesitzer aufeinander. Die Chance ist groß, dass zumindest einer seinen Hund nicht unter Kontrolle hat. Und meistens sind es mehr. Denn überleg mal - wenn jemand einen abgezäunten Ort aufsucht, damit sein Hund nicht abhaut, ist doch eigentlich schon alles gesagt. Das sind höchstwahrscheinlich Menschen, die ihren Hund weder erzogen noch unter Kontrolle haben und das auch nicht vorhaben. Die Hunde „spielen“ dann miteinander, meist ohne Aufsicht, denn die Herrchen sind ja mit Plaudern beschäftigt. Die sehen darin eine einfache Möglichkeit ihren Hund auszulasten, ohne sich sonderlich viel mit ihm zu beschäftigen. Demnach haben zumindest ein Großteil der Besitzer ihre Hunde nicht im Griff und es bietet sich gar keine Möglichkeit des kontrollierten Auslaufs für Hundebesitzer die Wert darauf legen. Hinzu kommt noch, dass viele dieser Hundebesitzer aus den verschiedensten Gründen mit ihrem Hund nicht spazieren gehen wollen und sie die körperliche Auslastung des Hundes in die Verantwortung einer Hundezone legen. Ist doch ideal - die Hunde können miteinander spielen, sich austoben, werden müde und man muss sich um rein gar nichts kümmern. Dabei kann man sich entweder unterhalten oder wie den Rest des Tages am Handy hängen. Es ist ein bisschen so, wie wenn man zum Ikea geht und sein Kind beim Ikea-Spielplatz abgibt. Mit dem Unterschied, dass es dort wenigstens eine Betreuung gibt. Denn ohne Betreuung gibt es keine Kontrolle.
Gefahr
Der Besuch von Hundezonen birgt große Gefahren für deinen Hund. Denn wenn es hart auf hart kommt, ist er auf sich alleine gestellt. Er kann weder weg noch kann er mit Hilfe rechnen. Und dazu muss nur ein einziger der Hunde außer Kontrolle sein. Und weißt du wer außer dir sonst noch die Hundezone betritt? Nein, das kannst du gar nicht wissen. Du kannst es auch nicht kontrollieren geschweige denn bestimmen. Im besten Fall wird dein Hund lernen, dass andere Hunde der bessere Spielgefährte sind als du. Im schlimmsten Fall lernt er außerdem, dass man andere Hunde super ärgern oder besser gesagt mobben kann. Oder natürlich umgekehrt - das man von anderen Hunden gemobbt wird und vor ihnen Angst haben muss. Das zeigt sich dann meistens durch anbellen anderer Hunde bei jeder Begegnung. Hundezonen sind der Ort an dem die meisten Bisse, Kämpfe und Streitereien zwischen Hunden entstehen. Allein das sollte uns doch bereits zu denken geben, oder? Und wenn wir uns die Situation jetzt ganz schlimm vorstellen wollen, so ist der Hundebesitzer des angreifenden Hundes noch einer der sagt „Lass sie, die klären das schon unter sich“.
Unsere Hunde lernen ganz schnell aggressiv, ängstlich oder unsicher anderen Hunden gegenüber zu sein. Dazu reicht eine einzige falsche Begegnung, zum Beispiel in der Hundezone, in der mindestens 1 Hundebesitzer keine Kontrolle über seinen Hund hat oder diese gar nicht erst haben möchte. Eine Person und eine falsche Begegnung reichen dafür bereits aus.
Hunde brauchen Auslauf
Klar, unsere Hunde brauchen neben ausreichend Ruhephasen ebenso geistige als auch körperliche Auslastung. Dafür muss man aber nicht in eine Hundezone. Es gibt so viele Möglichkeiten seinem Hund in dieser Hinsicht gerecht zu werden und ihm ein schönes, ausgeglichenes Leben zu bieten. So viele Möglichkeiten, bei denen man ihn nicht nur auslasten kann, sondern mit ihm zusammenwächst, eine unglaublich starke Bindung schafft und sich auch gegenseitig kennenlernt. Grundvoraussetzung hierfür ist wie immer eine gute und konsequente Erziehung.
Behalte die Kontrolle Du musst immer die Kontrolle über deinen Hund haben, vor allem bei Begegnungen mit anderen Hunden. Die häufigsten Gründe warum ein Hund ängstliches Verhalten zeigt sind falsche Begegnungen. Diese falschen Begegnungen sollten unbedingt verhindert werden. Daher sollten Hundebegegnungen immer kontrolliert stattfinden. Man möchte denken, dass Hundezonen der perfekte Ort dafür sind. Aber das ist leider aus unzähligen Gründen nicht der Fall. Es ist quasi unmöglich die Kontrolle zu behalten weil du leider keinen Einfluss auf die anderen Menschen und deren Hunde hast. Warum sich in Gefahr begeben wenn es nicht notwendig ist? Denn nur wenn du die Kontrolle über jede Situation hast, merkt das dein Hund und sein Vertrauen zu dir festigt sich.
Wie und warum du deinen Hund vor ungewollten und unkontrollierten Begegnungen schützen solltest, was uns in diesen Situationen die Körpersprache der Hunde verrät und wie du korrekt damit umgehst, erkläre ich dir in unserem eBook "Der tut nix! Hundebegegnungen meistern".
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