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Haustier oder bester Freund?



Was, wenn wir den Hund nicht als Hund abstempeln, sondern uns mit ihm anfreunden? Möchtest du ein Haustier - einen Haushund - oder einen Partner fürs Leben? Viele können sich das nicht vorstellen, aber ein Hund kann so viel mehr sein als nur das. Ich möchte heute ein paar Gedanken mit Euch teilen…

 

Hier geht es nicht um richtig oder falsch und ich möchte niemanden verurteilen. Wenn Du nicht offen bist für eine andere Meinung, dann höre hier am besten auf weiterzulesen. Ich habe das Gefühl, dass viele Menschen gar nicht wissen und auch nicht wissen wollen, wie viel mehr ihr Hund sein könnte. Das haben mir die erschreckenden Reaktionen auf unser Video „Mein Hund bleibt locker täglich 8 Stunden allein“ gezeigt. Die erschreckendsten Kommentare zu diesem Thema bekomme ich auf Facebook in diversen Hundeerziehungsgruppen. Hier ein kleiner Auszug davon:










Vermenschlichen

Die Aussage mit dem Vermenschlichen kommt immer von Menschen die ihren Hund wie einen Hund behandeln und gar nicht erst versuchen zu sehen und zu verstehen, dass darin ein Lebewesen mit Gefühlen, Ängsten, einem Bewusstsein und Bedürfnissen steckt. Vermenschlichen bedeutet zB auch nicht einen Hund als Kinderersatz zu sehen, sondern als das was er ist und als das was er empfinden kann. Gefühle und emotional gesteuertes Verhalten entstehen nämlich im zentralen Nervensystem. Das heißt Gefühle und Emotionen entstammen unserem Gehirn. Je nach Spezies unterscheiden sich die Gehirne in Größe und Gewicht. Auch die Arbeitsweisen können variieren. Die generelle Funktion der Gehirne bleibt jedoch bei allen Spezies gleich. Das liegt daran, dass das limbische System sich trotz fortschreitender Evolution kaum verändert hat. Das limbische System hat Einfluss auf den Antrieb, das Gedächtnis und vor allem auf die Steuerung der Gefühle. Ich bezweifle leider, dass es die meisten überhaupt wissen, Fakt ist allerdings, dass ALLE Säugetiere Freude, Trauer, Wut, Einsamkeit, Stress, Angst und Verlust empfinden können. Genau wie wir Menschen. Und ja, wenn man das ignoriert und nicht zulässt, dann kommt es Dir auch nicht so vor und es ist einfach nur ein Hund. Wenn man sich aber darauf einlässt und ihm die Möglichkeit gibt seine Gefühle zu zeigen, dann wird man eine Überraschung erleben.


Rechtfertigung

Natürlich, jeder von uns muss arbeiten gehen und Geld verdienen. Aber darum geht’s doch überhaupt nicht. Weder in unserem Video noch in diesem Beitrag. Die Frage, warum man sich einen Hund in sein Leben holt, wenn er dann aufgrund der beruflichen Situation täglich 8 Stunden oder sogar noch mehr alleine sein muss und man 2/3 seines Leben verpasst, hat mir in diesen zahlreichen Kommentaren niemand beantwortet. Ich selbst verzichte lieber auf Geld, wenn ich dafür wertvolle Zeit mit Cassie verbringen kann. Denn ein Hund braucht keine teuren Urlaube oder teures Essen. Denn gutes Essen bedeutet nicht immer automatisch das es teuer sein muss. Und ja, ich glaube, dass ein Hund es unter vielen Umständen bei einem Arbeitslosen, Mindestsicherungsbezieher und wenn nicht sogar bei einem Obdachlosen besser hätte, als wenn sein Leben nur aus Warten besteht. Jeder einzelne Verfasser dieser Nachrichten fühlte sich persönlich angegriffen, hat defensiv reagiert und durch plumpe Aussagen versucht sich zu rechtfertigen. Den Views und den Kommentaren nach zu beurteilen, dürfte es aber immerhin bei vielen Menschen ein schlechtes Gewissen hervorgerufen haben. Allerdings nicht soweit, dass sie sich ernsthaft Gedanken darüber machen würden wie man es vielleicht auch anders machen und wie Ihr Leben MIT Hund ausschauen könnte.


Die traurige Realität

Die meisten Menschen zwar zusammen mit ihrem Hund aber in Wirklichkeit führt jeder ein Leben für sich. Man vegetiert halt so neben sich her und wenn's dem Herrchen gerade passt, verbringt man etwas Zeit miteinander. Wenn einem das reicht, ok. Um ehrlich zu sein, wundert es mich auch nicht, wenn ich mir die Beziehung der meisten Menschen so anschaue. Wenn man seinen Hund nicht als mehr sieht als einen Hund, dann wird er auch nicht mehr für einen sein. Je weniger Beachtung der Hund bekommt und je weniger Kommunikation und Interaktion zwischen Hund und Herrchen stattfinden, umso abgestumpfter wird der Hund. Er beginnt sein eigenes Leben zu führen, das zu tun worauf er Lust hat und sein Herrchen immer weniger zu beachten. Demnach haben die Leute auch recht - es stört den Hund nicht wenn er 8 Stunden alleine ist. So, wie es die meisten Menschen auch nicht stört, wenn sie ihren Partner den ganzen Tag nicht sehen. Für einen Hund macht es ja auch nicht viel Unterschied, außer, dass er sich in dieser Zeit nicht lösen kann. Und beim Gassi gehen gibt es bei den meisten ja eh keine Regeln und er kann in seinem Radius machen was er will. Es sei denn, er macht etwas falsch, dann wird er geschimpft oder ermahnt. Auch egal, er macht es beim nächsten mal sowieso wieder…. So wird der Hund immer mehr zu einer Verpflichtung als zu einer Freude - und ich frage mich, warum haben diese Menschen überhaupt einen Hund? Was hat sie damals dazu veranlasst, sich einen Hund in ihr Leben zu holen? Damit er da ist, wenn sie nach Hause kommen oder sich gerade einsam fühlen? Damit sie sich ein bisschen mehr bewegen und Zeit an der frischen Luft verbringen?

Wenn man einen Hund so behandelt, dann bekommt man auch genau das. Und nicht mehr.

Das traurige daran ist, dass der Hund wie in einem Gefängnis lebt - die paar Freiheiten hin oder her. Man sollte froh sein, dass ein Hund kein Instagram nutzen kann - denn dann wüsste er, welch schönes Leben er verpasst. Da er das aber nicht weiß, akzeptiert er das Leben das er hat - er glaubt ja, es gibt kein anderes. Glück für Euch! Denn eine andere Wahl hat er ohnehin nicht.


Potential

Was Ihr aber dabei vergesst, ist, dass das Leben mit Eurem Hund soviel mehr sein könnte. Der Hund hat so viel mehr Potential, so viel mehr Charakter und so viel mehr Lebenslust, wenn man ihm die Möglichkeit bietet. - Wenn man auf den Hund eingeht, ihn kennenlernt, mit ihm kommuniziert und lernt ihn zu verstehen. Das habe ich selbst nie für möglich gehalten, weil ich nur die anderen Hunde kannte. - die abgestumpften, die eingesperrten. Die, die sich zurückgezogen haben und nur mehr nebenherleben. Diese Hunde tun mir so leid, genauso wie diese Menschen auch, aber die haben wenigstens noch eine Wahl.


Stereotyp

Ein Großteil der Menschen hat noch immer nicht kapiert, dass ein Hund nicht dem Stereotyp eines Haustieres entspricht. Wir haben mit der Zeit ein falsches Bild gelehrt bekommen. Obwohl ich mich noch immer frage, warum eigentlich? In allen Hollywoodfilmen hat der Hund enormen Charakter, er hat eine Rolle und die tollste Beziehung mit seinem Herrchen. Schaut ihr Euch die Filme an und denkt, dass ist nur ein Film? Nur eine Wunschvorstellung? Da liegt ihr komplett falsch, denn so kann es tatsächlich sein! Wenn man es zulässt, sich darauf einlässt und sich traut. Und jeder, der einen Hund hat und noch immer nicht verstanden hat, dass ein Hund NICHTS Materielles braucht um glücklich und ausgeglichen zu sein, tut mir leid. Für dich mag es nur ein Hund sein, jemand der auf dich nach einem langen Arbeitstag zu Hause wartet. Für den Hund bist Du wiederum die ganze Welt, etwas anderes hat er nicht und braucht er auch nicht. Möchtest du jemanden dem so viel bedeutest, so behandeln? Wer das nicht versteht, hat auch keinen Hund verdient.


Jetzt hören wir schon auf Tiere zu essen, weil sie uns leid tun. Ich frage mich, wann wir aufhören Hunde zu versklaven, nur weil wir nicht zulassen, dass sie mehr sind. Ihr habt mit vielen Eurer Aussagen recht, aber nur, weil der Hund auch nicht mehr kennt. Wüsste er was er verpasst, wäre er nicht mehr bei Euch.


Ich hoffe, dass ich den Menschen die bis zum Ende gelesen haben, einen Denkanstoß geben konnte.

Hinterlass uns gern ein Kommentar, wie du zu diesem Thema stehst!


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