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Grundkommando Bleib



Dein Hund sollte immer verlässlich bleiben können, egal was passiert. Wie du das auch deinem Hund beibringen kannst, erkläre ich Dir jetzt.

 

Ein verlässliches und sicheres Bleib ist sowohl für den Hund als auch für Dich extrem wichtig. Während es Dir im Alltag viele Situationen erleichtert, wenn dein Hund entspannt, sicher und verlässlich an einem Ort bleiben kann, so ist es für deinen Hund die beste Basis einer entspannten Impulskontrolle.


Im Alltag

Ein entspanntes und sicheres „Bleib“ ist für den gemeinsamen Alltag mit Hund extrem wichtig. Es ist zB ein tolles Hilfsmittel, wenn du deinem Hund abtrainieren möchtest bei der Türklingel zur Tür zu stürmen. Es ist auch sehr wichtig, wenn dein Hund dich auf die Arbeit begleiten darf. Oder wenn du ihn - egal wohin - mitnimmst und dabei haben möchtest, wie zB in einem Restaurant, bei Freunden, oder ähnlichem… Wenn dein Hund ein sicheres und entspanntes Bleib kann, so erleichtert es Dir und deinem Hund alltägliche Situationen und du kannst dir sicher sein, dass er nirgends und niemanden stört.


Entspannung

Ich habe jetzt schon relativ oft gesagt, dass ein entspanntes Bleib sehr wichtig ist. Das bedeutet, dass dein Hund im Kommando „Bleib“ Ruhe finden soll. Denn nur dann erfüllt es seinen Zweck. Er soll bei dieser Übung keinen Stress und keine Nervosität empfinden. Das funktioniert nur, wenn du das Kommando richtig aufbaust. Viele machen den Fehler und bauen dieses Kommando so auf, dass der Hund in ständiger Erwartungshaltung ist.

Häufiger Fehler

Der größte Fehler beim Bleibtraining ist das Abrufen aus dem Bleib. Also wenn man sich vom Hund entfernt und ihn dann aus einer gewissen Entfernung zu sich ruft und damit das Kommando auflöst. Damit bringt man seinen Hund in eine gewisse Erwartungshaltung. Es könnte jederzeit soweit sein, dass er abgerufen wird und er muss ständig aufmerksam sein.


"Hab ich es jetzt überhört? Hat sie schon gerufen? Kann ich schon kommen? Ok, ich komm!…"

Das ist aber nicht der Sinn dieses Grundkommandos. Ganz im Gegenteil. Der Hund soll ja in Zukunft auch bei möglichen Ablenkungen entspannt auf dem Platz bleiben können. Das funktioniert nur, wenn die Übung erst zu Ende ist, wenn du zu deinem Hund zurückkommst. Das Kommando wird also immer bei deinem Hund aufgelöst. So lernt dein Hund, dass es keinen Grund zur Sorge oder Angst gibt, wenn du dich mal von ihm entfernst - denn du kommst immer wieder zu ihm zurück. Wie man das Kommando korrekt aufbaut, auflöst und belohnt, erkläre ich Dir jetzt Schritt für Schritt.


Umgebung und Hilfsmittel

Das Aufbautraining sollte am besten in einer gewohnten Umgebung stattfinden ohne viel Ablenkung. Wenn du dies mit deinem Welpen trainieren möchtest, so ist die Voraussetzung, dass er Sitz und Platz bereits gut beherrscht, wobei ich generell dazu raten würde, „Bleib“ immer im „Platz“ aufzubauen, da es einfach die entspanntere Position für den Hund ist.

Um deinem Hund das Aufbautraining einfacher zu machen, kann man ihm zum Beispiel eine Decke auf der er platziert wird, als Hilfestellung geben. Die Decke kann man in den nächsten Schritten auch gegen ein anderes symbolisches Hilfsmittel ersetzen, wie zum Beispiel eine Jacke oder Tasche.

Ein weiteres, wichtiges Hilfsmittel im Aufbautraining ist die Leine, vor allem wenn du das mit deinem Welpen übst. Zu Beginn deines Trainings sollte die Leine immer am Hund bleiben und ihm damit symbolisieren, dass die am Boden liegende Leine Ruhe bedeutet. Wenn das Kommando Bleib mal gefestigt ist und in allen möglichen Situationen gut funktioniert, so kann man diese Symbole Schritt für Schritt reduzieren, zu Beginn sind sie aber einfach ein tolles und einfaches Hilfsmittel, um das Kommando relativ schnell aufzubauen.

Training

Leine deinen Hund an und geh mit ihm gemeinsam zur Decke bzw. dem Platz an dem er bleiben soll. Lass die Leine fallen und schick ihn ins Platz. Zu Beginn belohnst du deinen Hund direkt vor Ort mit Leckerli und Euren verbalen Belohnungsworten. Es dürfen ruhig größere Leckerli sein, damit der Hund auch ein paar Sekunden damit beschäftigt ist. Jetzt entfernst du dich langsam rückwärts gehend und signalisiert dabei körpersprachlich, dass er bleiben soll. Also aufrechte Haltung und den Arm weggesteckt und abblockend. Mein Tipp ist anfangs nicht zu lange zu warten. Entferne dich immer ein bisschen und dann komm aber gleich wieder zu deinem Hund zurück und belohne ihn voller Freude!

Das wiederholst du immer wieder und steigerst mit jedem Mal die Entfernung und die Dauer.


Hund bleibt nicht

Es gibt 2 Möglichkeiten, wenn dein Hund während dieser Übung nicht im Bleib bleibt. Wenn du bereits siehst, dass er aufstehen möchte um zu Dir zu kommen, so blocke ihn ganz deutlich körpersprachlich ab indem du einen Schritt nach vorn machst und dich leicht nach vorne beugst.

Es kann natürlich auch sein, dass du bei der Übung schon so weit bist, dass du dich mit dem Rücken zu ihm wendest und dabei nicht sehen konntest, dass er aufsteht und er plötzlich neben dir steht. Wenn das passiert, bestrafe deinen Hund bitte nicht. Nimm einfach kommentarlos die Leine und führe ihn ohne Worte wieder zurück zum Platz. Hier empfiehlt es sich bei der Übung wieder ein bisschen zurück auf Anfang zu gehen und es wieder mit kürzeren Entfernungen neu aufzubauen.

Auflösung

Die Auflösung des Kommandos musst du immer direkt beim Hund machen. Es folgt also die Belohnung und dann nimmst du die Leine und gehst mit deinem Hund gemeinsam von der Decke weg. Damit lernt dein Hund, dass er diesen Platz erst verlassen darf, wenn du wieder bei ihm zurück bist. Und das ist ja auch der Sinn dieser Übung. Wenn ihr in Zukunft die Leine irgendwann nicht mehr benötigt, so überleg Dir für das Beenden des Kommandos ein Auflösewort. Bei uns ist es das Wort „Frei“. Also ich gehe zu Cassie, belohne sie und schick sie dann ins „Frei“.


Ablenkungen/Reize

Wenn dein Hund das Prinzip der Übung verstanden hat, gilt es die Ablenkungen und Reize zu steigern. In Zukunft möchtest du ja, dass dein Hund in jeglicher Situation im „Bleib“ bleiben kann.


Überleg Dir verschiedene Ablenkungen und passe die Übung Schritt für Schritt an deinen Alltag an und verbinde sie mit Situationen, in denen es Dir und deinem Hund hilft, entspannt auf einem Platz zu bleiben. Vergiss dabei aber natürlich nicht darauf, auch hier die Anforderungen langsam zu steigern und deinem Hund zwischendurch immer wieder zu zeigen wie toll er das macht! Achte also immer darauf, dass er gut und fair belohnt wird.


Dein Hund muss diese Übung gerne machen, nur dann bekommt er die Möglichkeit, dass er sich dabei entspannen kann wenn du dich von ihm entfernst. Er muss sich sicher sein können, dass du immer wieder zu ihm zurückkommst. Das ist sehr wichtig für Eure Bindung und stärkt das Vertrauen - sowohl beim Hund als auch bei dir!





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