Darf der Hund aufs Sofa?
Das Thema ist umstritten. Darf der Hund aufs Sofa oder nicht? Für mich persönlich gibt es kein Entweder-oder. Der Hund darf, wenn er darf. Dasselbe gilt übrigens auch fürs Bett.
Ja oder Nein
Du solltest dir von Anfang an im Klaren darüber sein ob du das willst oder nicht und dann zu deiner Entscheidung stehen. Wobei es immer einfacher ist es später zu erlauben als zu verbieten. Hier gibt es kein richtig oder falsch und es liegt immer im eigenen Ermessen. Der Hund am Sofa bedeutet einige Nachteile aber auch viele Vorteile. Auch wenn ich selbst nicht von Beginn an dafür war habe ich inzwischen meine Meinung geändert. Das Sofa komplett zu verbieten, bedeutet nämlich auch, dass man sich viel gemeinsame Kuschelzeit nimmt. Und gemeinsames Kuscheln oder Kontaktliegen hat viele positive Nebeneffekte. Sowohl für den Hund als auch für den Menschen. Denn beim Kontaktliegen wird das Bindungshormon Oxytocin ausgeschüttet. Das Hormon reduziert Angst und Stress und stärkt die Bindung zwischen dir und deinem Hund. Kontaktliegen hat also für alle Beteiligten nur Vorteile. Das ist natürlich unabhängig vom Ort, aber erfahrungsgemäß verbringt man auf dem Sofa ja doch mehr Zeit als auf dem Boden - und angenehmer ist es auch.
Auf der anderen Seite ist es natürlich nicht so toll wenn der Hund immer selbständig aufs Sofa geht, also zum Beispiel mit nassem Fell oder dreckigen Pfoten. Das gilt natürlich auch wenn man bei Freunden oder der Familie zu Besuch ist. Es ist ja schön, wenn sich der Hund immer und überall wohl fühlt, aber auf einem fremden Sofa hat er nichts zu suchen.
So, da hatten wir also das Dilemma - Was macht man also?
Auf Einladung
Die Lösung ist eigentlich relativ simpel: Das Sofa ist ein begehrter Platz, das ist dem Hund ganz schnell klar. Egal ob er rauf darf oder nicht. Darum ist es wichtig diese Ressource zu verwalten und den Zugang nicht uneingeschränkt zuzulassen. Der Hund soll ruhig mal nicht dürfen oder darauf warten müssen. Er darf also rauf, wenn du es ihm erlaubst. Ganz wichtig dabei ist natürlich, dass die Einladung nur dann erfolgt, wenn der Hund diese nicht erwartet bzw. nicht darum bettelt. Er sollte entspannt und ohne Erwartung sein. Das klingt vielleicht nach Schikane ist aber eine wichtige Übung im Alltag.
Viele werden jetzt vielleicht protestieren: „Aber das geht doch nicht! Ich kann es dem Hund doch nicht mal erlauben und mal nicht erlauben. Da predigst du immer, dass man konsequent sein soll und jetzt sowas?“
Hm, Jein. In einer gewissen Weise stimmt diese Aussage natürlich, aber nicht, wenn man es richtig angeht. Es ist kein „mal darfst du, mal nicht“. Im Grunde darf der Hund mit dieser Regel immer aufs Sofa, wenn man selbst auch am Sofa ist und er dazu eingeladen wird. Das ist ein ganz essenzieller Punkt, somit versteht der Hund, dass er nur darf, wenn du auch auf dem Sofa bist. Wenn der Hund allerdings immer auf das Sofa dürfte und dann je nach Belieben immer wieder „runtergeschmissen“ wird, ist das etwas anderes und verwirrend für den Hund.
Lädt man den Hund andererseits gezielt zu sich ein, so ist es etwas besonderes und wird zu einer Art Ritual. Zeit auf dem Sofa bedeutet Kuschelzeit. Qualitytime. Auszeit. Hierbei konsequent zu bleiben ermöglicht dem Hund, dass er es klar differenzieren kann. Es entsteht nicht gleich Frust oder eine gewisse Erwartungshaltung wenn er mal nicht darf.
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