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Campen mit Hund



Nach Lust und Laune die Locations wechseln, immer dem besten Wetter hinterherfahren, jeden Tag ein neues Abenteuer und die absolute Freiheit genießen? Campen ist ein Traum. Und das beste? Dein Hund kann mit!

 

Wenn du dich auf deinen Hund einlässt, ihn kennen und lesen lernst dann wirst du bestimmt keinen Tag mehr ohne ihn verbringen wollen! Das bedeutet natürlich auch seine Reisen und Urlaube dementsprechend anzupassen. Wiegt dein Hund mehr als 8kg dann bleiben auch dir nicht mehr allzu viele Optionen um gemeinsam zu verreisen. Schiff, Zug und Auto. Das ist aber auch überhaupt nicht schlimm. Denn Campen hat sich für uns als die schönste Form des Reisens herausgestellt. Ungebunden und immer dort wo wir gerade sein wollen.


Bei einem solch großen Abenteuer mit Hund gilt es aber natürlich auch einiges zu beachten und sich und seinen Hund gut darauf vorzubereiten. Um dir und allen anderen Campern aus unserer Community hierbei bestmöglich weiterzuhelfen, habe ich auf Instagram eine Umfrage gestartet was ihr gerne zum Campen mit Hund wissen wollt. Diese Fragen beantworte ich jetzt!


Wie findet man gute Spazierwege?

Einfach aussteigen und drauf los gehen! Das ergibt sich meist ganz von alleine und ist eigentlich nie ein großer Teil unserer Planung. Abgesehen von wichtigen Faktoren wie: Ist es schattig? Wo sind Hauptstraßen und wo sind kleine oder große Orte? Aber ohne Plan findet man meist ganz unverhofft die schönsten Plätze. Trotzdem schauen wir uns vorab auf Maps die Gegend um unseren Stellplatz an. Sicher ist sicher, aber je weiter wir draußen in der Natur sind desto unwichtiger wird das. Wir entdecken ganz einfach die Gegend in der wir gelandet sind. Vollkommen unvoreingenommen finden wir rundherum zu Fuß immer noch tollere Plätze - dort wo Autos gar nicht hinkommen. Probier es mal aus! Unsere Hunde machen es eigentlich nur so - sie gehen da hin wo ihre Nase oder ihr Instinkt sie hinführt. Auch das kann ein tolles Abenteuer sein!




Deine Top 5 die man unbedingt dabei haben muss?

Was speziell den Hund betrifft - Das wichtigste natürlich zuerst

- Genügend Futter! Und zwar auch über die geplante Gesamtreisezeit hinaus, man weiß schließlich nie was kommt!

- auch ganz wichtig: eine Erste Hilfe Tasche. Ich kann dir dieses Set* von kurgo sehr empfehlen. Ich persönlich habe es um einen gescheiten Zeckenentferner, gutes Klebeband und Kohletabletten erweitert. Seit dieser Reise weiß ich das auch die klassische Wundheilsalbe Bepanthen nicht schaden kann

- was bei uns auch nie fehlen darf ist die Lieblingsdecke von zu Hause damit Cassie - neben meinem Partner und mir - etwas Vertrautes hat in das sie sich reinkuscheln kann.

- Ein USB Ventilator* darf auch in keinem Camper fehlen, zumindest wenn er nicht mit einer Klimaanlage ausgestattet ist.

- Ich war mir erst gar nicht so sicher ob mir wirklich 5 Sachen einfallen denn Cassie braucht so wenig! So wie wir, das wird einem auf solchen Reisen immer ganz besonders bewusst. Aber nach dieser Reise habe ich noch so ein Ding, dass ich nicht nur dir unbedingt ans Herz legen möchte, sondern auch uns selbst, denn die nächste Reise kommt bestimmt und ich wäre sehr froh gewesen wenn wir sowas bereits jetzt gehabt hätten. Und zwar spreche ich von Pfotenschutz bzw. Hundeschuhen. Nie hätte ich gedacht, dass ich sowas mal empfehlen würde. Aber in Kroatien, Bosnien und zum Teil auch in Montenegro hätte es uns den Alltag sehr erleichtert. Zum einen weil hier schlichtweg üüüüüberall Kletten sind. Cassie ist ungelogen binnen 5 Minuten auf allen 4 Beinen komplett voll damit. Bei Langhaarhunden ist das natürlich nochmal ein ganz anderes Thema. Des Weiteren bestehen hier so ziemlich alle Wege - vor allem wenn man auch mal wandern gehen möchte oder ans Meer fährt - aus Steinen und oftmals sind diese sehr scharf. Vom vielen Müll und den Glasscherben überall spreche ich jetzt mal nicht. Cassie hat sich bei einer unserer Wanderungen einen Pfotenballen aufgeschnitten. Hier hätte uns sowohl vorher als auch nachher ein Pfotenschutz oder ein Hundeschuh sehr geholfen. Das kommt also auf jeden Fall auf unsere nächste Reise mit und auch auf eurer sollte es nicht fehlen!


*DISCLAIMER: Bei den Produktlinks handelt es sich um Affiliatelinks

Was sind eure Grundregeln wenn ihr unterwegs seid?

Unsere Regeln gelten überall gleichermaßen. Gemeinsam zu verreisen darf nicht bedeuten gewisse Routinen schleifen zu lassen. Genau dann ist es wichtiger denn je sich konsequent an seine Regeln und Grenzen zu halten denn sie geben unserem Hund Sicherheit und schaffen ihm einen Rahmen in dem er weiß wie er sich verhalten soll. Es macht keinen Unterschied wo wir sind. Unsere Grundregeln im Alltag gelten nicht nur jeden Tag sondern auch überall. Konsequenz, Konsequenz, Konsequenz. Anders funktioniert es nicht. Das sind Grundregeln wie Straße, Seite, Frei und alles was im Alltag und in unserem Zusammenleben sonst noch Sinn macht und wichtig ist. Es gibt nicht nur in Wien Straßen. Die gibts auch in Italien, Slowenien, Kroatien, Bosnien und sogar in Montenegro. Über den Zustand mancher lässt sich manchmal streiten. Aber Straßen sind sie trotzdem. Deshalb kommt unser wichtigstes Grundkommando, nämlich „Straße“ auch überall auf der Welt zum Einsatz. Wie und warum sollte Cassie hier einen Unterschied verstehen? Wäre ja auch total unlogisch. Genauso wie wir auch überall auf der Welt anderen Menschen begegnen und diesen respektvoll auf der Seite ausweichen. Aufgelöst wird es auch genauso wie sonst immer mit unserem Frei Kommando.


Worauf muss man achten?

Dadurch dass diese Frage sehr wage ist gehe ich auf das ein was ich persönlich für wichtig empfinde. Neben festen Regeln und Grenzen achten wir im Alltag ganz besonders auf ausreichend Ruhe und Entspannung. Und auf Reisen ist das nicht anders! Hundeerziehung macht keinen Urlaub. Und der Hund funktioniert auch nicht auf einmal anders.

Für mich persönlich ist das wichtigste, dass der Hund auch auf Reisen ausreichend Ruhe- und Entspannungsphasen bekommt und man ihm diese auch aktiv ermöglicht.





Auf Reisen ist den ganzen Tag so viel Action, ständig passiert was Neues und der Hund möchte auf keinen Fall etwas verpassen - das ist extrem anstrengend. Das Zuhause auf 4 Rädern soll sein Ruhe- und Rückzugsort sein. Sein Safe Space quasi. Wir haben Cassie ihren Platz im Camper schrittweise und mit viel Geduld positiv aufgebaut indem wir es ihr gemütlich und schmackhaft gemacht haben sich auf ihrem ganz eigenen Sofa zu entspannen. Und mittlerweile macht sie das auch schon von ganz alleine. Sie liebt es sich im Camper zurückzuziehen und den Tag in Ruhe verarbeiten zu können. Selbst wenn mein Partner und ich den Abend draußen ausklingen lassen und nicht mit ihr gemeinsam im Camper sind. Dabei achten wir aber stets darauf, dass wir immer in Sicht- und/oder Hörweite sind und sie sich nicht plötzlich schrecken muss, dass keiner von uns beiden mehr da ist. Über das Thema Ruhe und warum es so wichtig ist, spreche ich ausführlich in unserem Video „Gestresster Hund“.

Genauso wichtig ist es aber auch Rituale und die Alltagsroutine einzuhalten - und nein, damit meine ich jetzt nicht den Hund 8 Stunden am Tag allein zu lassen ;) ich bin zB sowohl zu Hause als auch unterwegs für Cassies Frühstück und Morgengassi zuständig. Genauso wie mein Partner für ihr Abendessen und die letzte Gassirunde am Abend sorgt. Das sind kleine aber sehr wichtige Details die dem Hund Sicherheit geben. Regeln, Grenzen und tagtägliche Rituale sind immer und überall gleich. Egal wo auf der Welt. Ausnahmen machen keinen Sinn, viel eher schaffen sie nur Probleme. Also, sei konsequent. Dann wird es dein Hund auch sein.



Kann Cassie im Camper alleine bleiben?

Ja, muss sie aber nie denn sie ist immer und überall dabei. Wenn das mal nicht möglich ist (zB im Supermarkt) dann teilen wir uns auf und einer bleibt bei Cassie. Vor allem wenn man zu wärmeren Jahreszeiten verreist darf es niemals eine Option sein den Hund alleine im Auto oder Wohnmobil zu lassen. Schau dir dazu auch unser Video „Hund bei Hitze im Auto lassen“ an.

Verteidigt Cassie euren Camper?

Nein, Cassie hat nichts zu verteidigen und wenn sie dies doch versuchen würde, dann würden wir das sofort unterbinden und eine klare Konsequenz ziehen. Wir wissen aus eigener Erfahrung wie unangenehm und störend es ist an einem anderen Camper vorbeizugehen und von einem anderen Hund plötzlich angebellt und attackiert zu werden.


Es ist dasselbe Prinzip wie auch zu Hause und im eigenen Garten. Es ist nicht nur deine Verantwortung zu verhindern dass dein Hund von niemand anderem gestört wird. Genauso ist es auch deine Aufgabe, dass dein Hund niemand anderen stört. Ganz egal ob es sich dabei um einen anderen Menschen oder Hund handelt. Das ist wirklich extrem wichtig! Dein Hund muss dahingehend in unsere Gesellschaft integriert werden, dass er niemand anderen stört geschweige denn bedroht oder verletzt. Wenn du deinen Hund nicht entsprechend unter Kontrolle hast dann darfst du ihn schlichtweg auch nicht ohne Leine bei eurem Camper herumlaufen lassen. Wenn er nicht hört bzw. du nicht die Kontrolle über ihn hast, dann muss er an der Leine gehalten werden. Punkt. Und wenn er andere - egal ob Spaziergeher, Einheimische oder Campingnachbarn mit oder ohne Hund - anbellt, dann muss die klare Konsequenz sein, dass er in den Camper muss. Dann kann und darf er eben nicht draußen mit euch vorm Camper sitzen. Ganz einfache strikte Regeln, so wie es zu Hause und im eigenen Garten auch sein sollte. Das zeugt nicht nur von Respekt unseren Mitmenschen gegenüber, sondern ist für deinen Hund auch eine ganz wichtige Übung die ihm zu mehr Sicherheit und Vertrauen im Alltag verhelfen.


Dasselbe gilt natürlich auch am Strand, auf Wanderungen, beim Stadtbesuch und und und.

Wären alle Hunde erzogen hätten wir auch alle viel mehr Möglichkeiten - einschließlich unserer Hunde!


Wo schläft Cassie nachts?

Cassie schläft natürlich bei uns in der Wohnkabine. Unterhalb unseres Bettes haben wir eine Sitzbank mit Tisch, welche man mit wenigen Handgriffen zu einem Sofa bzw. Bett umbauen kann. Wir nutzen diesen Teil der Kabine auch ausschließlich so. Abends ist es zu dritt unser Sofa wo gemeinsam gelesen und gekuschelt wird. Nachts gehört es ganz allein Cassie und wird zu ihrem Bett. Sie liebt es. Vor allem weil es auch die perfekte Größe hat um sich gelegentlich auch auszustrecken. Außerdem liegt sie so direkt in unserer Nähe.



Wie warm wird es bei euch im Camper bzw. wie verhindert ihr, dass es für Cassie zu warm wird?

Das hängt ganz davon ab wann wir verreisen und wie das Wetter ist. Als wir heuer im März unterwegs waren wurde es nachts so kühl, dass wir heizen mussten um in der Kabine eine Temperatur von 18Grad zu erreichen. Zum Schlafen für uns alle die perfekte Temperatur. Im Juni hingegen hatten wir teilweise Tageshöchstwerte von 36 Grad. Je nachdem in was für einem Gebiet wir unterwegs sind kühlt es nachts mal mehr mal weniger ab. Der worst case sind nachts mehr als 24 Grad innerhalb der Kabine. Das ist offensichtlich die Temperatur ab der es Cassie zu heiß ist und sie zu hecheln beginnt. Für die ganz extremen Nächte in denen es womöglich auch noch windstill ist haben wir einen kleinen Ventilator welcher mittels USB Anschluss funktioniert. Das hilft zwar etwas und lässt die Luft besser zirkulieren, einen erholsamen Schlaf bekommen wir aber alle 3 dennoch nicht. In solchen Fällen geht unsere Reise in kühlere Gebiete weiter, also zum Beispiel in die Berge oder an einen Fluss. Wir sind flexibel und richten uns immer nach unserem bzw. Cassies Wohlbefinden und der Wettervorhersage.

Richtiges Pisswetter für Tage. Hattet ihr das mal und wie seid ihr damit umgegangen?

Nein, zumindest nicht für Tage denn auch wenn schlechtes Wetter ist oder angesagt ist machen wir es so wie wenn zu heißes Wetter ist: wir packen unsere 7 Sachen wieder ein und fahren weiter! Wir sind weder an ein Hotel, einen Campingplatz oder Sonstiges gebunden. Das ist das schöne am Reisen mit einem solchen Fahrzeug. Wir sind unabhängig und können jederzeit weiterziehen.

Falls man aber mal nicht auskommt ist es eine gute Möglichkeit, dass der Hund zur Ruhe kommt. Er soll einfach mal nichts tun, denn auch das muss gelernt sein. Nach Tagen mit viel Action ist das oft eh genau das richtige. Und nicht unterkriegen lassen - deinem Hund ist das Wetter egal. Am besten du siehst es auch so, denn Spaziergänge im Regen können auch etwas wunderschönes sein.


Wie verreist du mit deinem Hund? Erzähl uns davon in den Kommentaren!

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